Walldürn. Ein besonderes Jubiläum findet in diesem Jahr in der Wallfahrts- und Garnisonsstadt Walldürn statt: 60 Jahre Garnison und 15 Jahre Standort des Logistik Bataillon 461. Es war ein weiter Weg, bis dieses Jubiläum gefeiert werden konnte: von den Widerständen bei der Entscheidung zur Garnisonsstadt über die Auflösungsphase - Panzergrenadierbataillon 362, Panzerartilleriebataillon 365, Raketenartilleriebataillon 122 und die Instandsetzungskompanien - bin hin zur Entscheidung, dass der Standort erhalten bleibt und die Heimat des Logistikbataillons 461, das zur Streitekräftebasis gehört, wird.
Gestartet wurde das Jubiläum am Abend des 04. Mai mit einem Konzert. In der Nibelungen-Halle in Walldürn spielte ab 19:30 Uhr das Heeresmusikkorps Veitshöchheimein. Die Stadt Walldürn und der Kommandeur des Logistikbataillon hatten gemeinsam entschieden, dass es ein Benfizkonzert sein soll. Die Einnahmen aus dieser Veranstaltung sollen sowohl bedürftigen Bürgerinnen und Bürgern der Stadt Walldürn (Odenwald Hospiz) als auch in Not geratenen Bundeswehrangehörigen (Soldatenhilfswerk) zugute kommen. Auch die Traditionsverbände des Standortes Walldürn erhielten dabei die Gelegenheit, sich während der Veranstaltung mit einer Information-Tafel im Konzertsaal zu präsentieren.
Für das leibliches Wohl vor dem Konzert, in der Pause und nach dem Ende des Konzerts sorgte die Reservistenkameradschaft Walldürn, die den Erlös ebenfalls dem 'Odenwald Hospiz' und dem 'Soldatenhilfswerk' spendete.
Mit den Worten "Das war konzertante Blasmusik auf höchsten Niveau" würdigte Landrat Dr. Achim Brötel (Neckar-Odenwald-Kreis) die Leistung des Orchesters aus Veitshöchheim. Der Leiter des
Musikkorps, Oberstleutnat Roland Kahle, führte dabei galant durch das Konzert. Immer wieder glänzten dabei solitische Darbietungen, die oft mit "Standing Ovations" bedacht wurden.
Auf dem Programm standen neben den Märschen, Stücke von John Phillip Sousa, Leonard Bernstein, Filmmusik-Medleys, Rock-Sound und die halbstündige Adrew Lloyd-Webber-Gala. Einen Begeisterungssturm
löste beim Publikum die musikalische "Stehleiter-Einlage" aus. Die vier Schlagzeuger, die tatsächlich auf Stehleitern stehend, auf diesen 'Instrumenten' spielten, 'gingen dabei ab, wie die
Feuerwehr'...
Nach dem Konzert haben viele aktive Soldaten und auch Rüheständler die Gelegenheit genutzt, um im Foyer der Nibelungen-Halle sich wieder einmal zu einem längeren Gespärch zu treffen. Die Reservistenkamerschaft Walldürn sorgte dabei für das leibliche Wohl und die Spendenkasse hat sich dabei gefüllt.
Es war ursprünglich ein "Tag der offenen Tür" geplant. Aber die Auftragslage des Logisikbataillons 461 hat diese umfangreichen Vorbereitungen nicht zugelassen. Das Bataillon und der Standort haben sich dann auf die kleinere Version, das "Standortbiwak", geeinigt. Dies wurde als Familienfest unter Einbeziehung von 'Ehemaligen' und aktiven Soldaten, die in der Nibelungen-Kaserne ihren Dienst geleistet haben, ausgerichtet. Selbstverständlich war neben der Delegation der Resevistenkameradschaft Walldürn, Oberfeldwebel d.R. Markus Gessler war deren Delegationsleiter, auch viele Reservisten aus der Kreisgruppe Rhein-Neckar-Odenwald anwesend. Der Kreisvorsitzende Oberstleuntnant d.R. Wilfried Meissner überbrachte deren Grüße.
Zum Rahmenprogramm zählten Geländefahrten zum Standortübungsplatz, Soldatenwettkämpfe, eine Fahrzeugausstellung sowie die Verladevorführung eines Containers. Die Kasernenrundfahrt mit der „Bärbelbahn“ war natürlich für die Kinder das 'Größte'. Die Kinder der Besucher durften sich schminken lassen und konnten beaufsichtigt spielen, so dass ihre Eltern sich ungestört am Treiben innerhalb der Kaserne beteiligen konnten. Das Standortbiwak wurde besinnlich mit einem ökonömischen Feldgottedienst beendet.
In Ihren Eröffnungsreden haben alle Redner auf das gute Verhältnis untereinander hingewiesen. Es besteht zwischen der Bundeswehr, dem Kreis, der Stadt und der Bevölkerung. Auch für die
Unterstützung durch die Reservistenkameradschaft Walldürn und der Kreisgruppe Rhein-Neckar-Odenwald dankte deren Kommandeur, Oberstleutnant Christoph Werle, den Mitgliedern des Verbandes der
Reservisten der Deutschen Bundeswehr.
Das Biwak endete gemütlich unter einem Schleppdach mit viel Musik und richtig guten Gesprächen untereinander. Dabei war egal, welcher Gruppe (Zivilist, Soldat, Reservist, Pensionär) die
Gesprächspartner angehörten.
Schade, dass gleiche oder ähnliche Veranstaltungen so selten stattfinden...
Text: Rainer Weiß