Verabschiedungsappell auf dem Wallfahrtsplatz in Walldürn

172 Soldaten des Logistikbataillons 461 gehen im Frühjahr in verschiedene Auslandseinsätze

Große Last auf wenigen Schultern

Der Kommandeur der mobilen Logistiktruppe Oberst Nikolaus Bretz
Der Kommandeur der mobilen Logistiktruppe Oberst Nikolaus Bretz bei seiner Ansprache. (Bild: RK Walldürn)

Walldürn. Nach den erfolgreichen Vorbereitungsausbildungen werden im Frühjahr 2017 die Soldaten des in der Nibelungenkaserne stationierten Logistikbataillons 461 in ihre Einsatzorte verlegt. Afghanistan (Masar-E-Sharif), Kosovo, Mali und Nord-Irak sind die Ziele von 172 Logistikern. Die Verabschiedung wurde auch als würdiger Rahmen genutzt, um neuen Rekruten das Gelöbnis abzunehmen. Neben dem Kommandeur Oberstleutnant Marko Dietzmann nahm auch der Kommandeur der mobilen Logistiktruppe Oberst Nikplaus Bretz an der Zeremonie teil. Der Erste Landesbeamte des Neckar-Odenwald-Kreises Dr. Björn Christian Kleth und Walldürns Bürgermeister Markus Günther vertraten die Bürger eines weiteres „Einsatzlandes", nämlich den Neckar-Odenwald-Kreis. Oberst Bretz bemerkte dazu, dass die in der Heimat verbleibenden Soldaten zusätzliche Aufgaben übernehmen und die Ausbildung trotz großer Lücken im Verband vorantreiben müssen.

 

In der Ausgabe der Fränkischen Nachrichten vom 08.12.2016 bemerkte dazu das Redaktionsmitglied Ralf Scherer: Der Erste Landesbeamte des Neckar-Odenwald-Kreises, Dr. Björn Christian Kleth, bezeichnete den Einsatz von Soldaten als eine der schwierigsten Notwendigkeiten eines demokratischen Rechtsstaates. Falls nötig, mussten Soldaten der Bundeswehr bis zum Äußersten gehen, um die territoriale Integrität und Souveränität Deutschlands und seiner verbündeten, aber auch internationale Grundsätze des Völkerrechts zu verteidigen. „Kehren Sie stets wieder gesund und wohlbehalten von Ihren Einsätzen zurück", wünschte Kleth den Soldaten.

Oberstleutnant Dietzmann bei seiner Ansprache
Oberstleutnant Dietzmann betonte bei seiner Gelöbnisrede, dass die Verabschiedung der Soldaten in den Auslandseinsatz den Rekruten anschaulich vor Augen führe, welche Entbehrungen und Belastungen ganz konkret auf sie zukommen werden. (Bild: RK Walldürn)

„Die Freiheit ist etwas, das man hüten und pflegen muss wie einen Schatz", sagte Walldürns Bürgermeister Markus Günther. Notfalls müsse man auch darum kämpfen. Die Bundeswehr sichere den Frieden und bilde dadurch eine existentielle Grundlage für ein Leben In Freiheit. „Die Bundeswehr ist ein Garant dafür, dass wir in der Bundesrepublik Deutschland nach unseren Werten und Vorstellungen leben können“, so Günther. Und mit Blick. auf die räumlich immer näher rückenden Konflikte zeige sich, dass nur eine wehrhafte Demokratie den Frieden aufrechterhalten könne. „Sie beweisen mit Ihrem Einsatz eine vorbildliche, verantwortungsvolle, staatsbürgerliche Haltung", lobte der Rathauschef die Soldaten und wünschte Ihnen einen möglichst konfliktfreien Einsatz“. Zitat Ende.

Nachdem Flieger Kleisner, der stellvertretend für seine Kameraden sprach, seine Eindrücke aus der Grundausbildung geschildert hatte, betonte Oberstleutnant Dietzmann, dass die Verabschiedung der Soldaten in den Auslandseinsatz den Rekruten anschaulich vor Augen führe, welche Entbehrungen und Belastungen ganz konkret auf sie zukommen werden. Diesen Anforderungen gerecht werden zu wollen, versprachen die Rekruten anschließend mit dem Sprechen der Gelöbnisformel. Gleichzeitig erneuerten die übrigen Soldaten Ihren Fahneneid.

 

Das Heeresmusikkorps aus Veitshöchheim unterstützte das Bataillon beim Appell. Dass dies bei den eisigen Temeraturen trotzdem sehr gut gelungen ist, zeigten die musikalischen Beiträge der "Regimentsgruß", dem Traditionsmarsch des Logistikkommandos der Bundeswehr „Yorkscher Marsch“, dem „Großen Kurfürsten Reitermarsch“, vor dem Gelöbnis das „Altniederländische Dankgebet“, zum Abschluß die Nationalhymne und zum Ausmarsch „Preußens Gloria“.

Das Heeresmusikkorps aus Veitshöchheim
Das Heeresmusikkorps aus Veitshöchheim unterstützte das Bataillon beim Appell. (Bild: RK Walldürn)

Im Anschluß an den Appell fand in der Nibelungenhalle in Walldürn der Empfang statt. Dazu waren im Hintergrunde Informationsstände zu den einzelnen Einsatzgebieten aufgestellt. Dabei wurde auch auf die Witterungsverhältnisse im jeweiligen Einsatzgebiet hingewiesen. Redner beim Empfang waren der 1. Stellvertretende Bürgermeister der Stadt Walldürn, Herr Theo Staudenmaier
und der Ortsvorsteher der Gemeinde Bödigheim, Herr Hermann Fischer. Im Anschluss daran wurden die Kreis- und Ortsschilder, stellvertretend für alle Einsatzgebiete, an den Bataillonskommandeur des Logistikbataillons 461 übergeben. Das Orts-, wie auch das Kreisschild werden in den Eingangsbereichen der Gefechtsstände, bei denen das Logistikbataillon 461 Leitverband ist, aufgestellt. Hierdurch wird anderen dort stationierten Soldaten, die Herkunft des Bataillons verdeutlicht. Für die Soldaten des Bataillons bedeuteten beide Schilder die Mitnahme von einem Stück Heimat in das Einsatzland. Bereits in den bisher durchgeführten Einsätzen der vergangenen Jahre, hatte das Bataillon die Schilder vor allem in Einsatzgebieten wie Afghanistan und im Kosovo dabei und vor dem Gefechtsstand aufgestellt. Durch dieses Zeichen wird die enge Verbundenheit des Bataillons mit der Wallfahrts- und Garnisonsstadt Walldürn und dem Landkreis Neckar-Odenwald deutlich.

 

Zum Abschluss des offiziellen Teiles des Empfangs sprach der Kommandeur des Logistikbataillons 461 Herr Oberstleutnant Marko Dietzmann und eröffnete das Buffet. Er wünschte allen Teilnehmern einen guten Appetit, interessante Gespräche und einen schönen Abend.

Text: Rainer Weiß